Universität St. Gallen - HSG Learning Center

Bauherrschaft:
HSG Stiftung, St. Gallen
Generalunternehmung:
HRS Real Estate AG, St. Gallen
Design/Architekt:
Sou Fujimoto Architects, Tokyo
Fassadenplanung:
Emmer Pfenninger Partner AG, Münchenstein
Kompetenz Aepli:
AAC Fassade, 448 Elemente, Eingangstüren, Windfang Haupteingang mit automatischen Schiebetüren, Aufbau Technikgeschoss mit Stahlbau

SQUARE, aus der Feder des japanischen Stararchitekten Sou Fujimoto, gilt als Prototyp der Universität der Zukunft und als ein Ort gegenseitiger Inspiration. Reichlich Inspiration und vor allem umfassendes technisches und logistisches Können hat auch das Team von Aepli Metallbau bewiesen, um die anspruchsvolle Fassade dieses Bauwerks zu realisieren. Ninmu kanryõ!

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Architekt? Träumer? Oder beides? Sou Fujimoto ist jedenfalls kein Architekt wie jeder andere. Und damit genau der Richtige, um das neue Experimentier­feld der Universität St.Gallen für zukunfts­gerichtete Formen des Lernens und Lehrens oben auf dem Rosen­berg zu bauen: SQUARE. Mit seinen Bau­werken lotet Fujimoto immer wieder aus, was möglich ist. Viele reiben sich dann die Augen und fragen sich, ob seine radikal gezeichneten Schöpfungen wirklich Gebäude sind oder doch räumliche Illusionen. Das SQUARE jedenfalls ist real. Zart umhüllt von einer leichten, fast ätherisch wirkenden Glas­fassade, die so komplex ist, dass sich nur drei Anbieter für das Projekt bewarben. Am Ende setzte sich Aepli Metallbau mit seiner innovativen AAC-Element­fassade durch. Ein Leuchtturm­projekt für die gesamte Ost­schweiz, auf das wir alle stolz sein können.

Erfolg durch Präzision und Präzision durch Team­work

Um eine «Null-Toleranz-Fassade» wie diese zu realisieren, müssen alle Beteiligten auf höchstem Qualitäts­niveau arbeiten und ihren Toleranz­rahmen strikt einhalten. Team­work und gegenseitiges Vertrauen sind der Schlüssel zum Erfolg, deshalb arbeitete Aepli Metallbau besonders eng mit dem Bau­meister, dem Gerüst­bauer, dem Dach­decker, der Haus­technik und den Kran­führern zusammen. Jeder Schritt wurde vorab sorgfältig geplant und aufeinander abgestimmt. Beispielsweise wurden die immens grossen Elemente der Fassade vom Kran zwischen Gerüst und Gebäude herunter­gelassen. Und anschliessend von vier Mitarbeitenden des Aepli-Montage­teams exakt auf vormontierte Anker­punkte und das darunter­liegende Modul gesteckt. Dabei kamen Laser­messgeräte zum Einsatz, um die Anker­punkte vorgängig am Rohbau exakt zu setzen. Auch in der Logistik waren clevere Lösungen gefragt. Die übergrossen Elemente wurden in der Aepli-Produktions­halle vorproduziert. Allerdings konnten sie nicht – wie sonst üblich – stehend auf Last­wagen durch die engen Strassen des Quartiers transportiert werden, sondern liegend. Um diese dann auf der Baustelle aufzurichten und an den Montage­kran zu hängen, kam ein zweiter Kran zum Einsatz.

Die Aepli-AAC-Fassade: energetisch und optisch eine Klasse für sich

Die Aussen­hülle des SQUARE-Bauwerks zeigt eindrucksvoll, wie gut sich ausser­gewöhnliche Ästhetik und zukunfts­weisende Nachhaltigkeit ergänzen können. Passend zu den raumhohen Verglasungen wurde sie als vorfabrizierte Glas­fassade konzipiert, die aus einer AAC-Element­fassade (AAC = AEPLI-AIR-Control®) besteht. Diese technisch hochstehende, kompakte Doppelhaut­fassade mit Rafflamellen­storen im Glas­zwischenraum deckt höchste energetische Anforderungen ab, schützt vor extremer Sonnen­einstrahlung und lässt aussergewöhnlich viel Tages­licht in das Gebäude einfallen. Durch die konsequente Trennung von Gebäude­struktur, Fassaden­haut und technischen Gebäude­installationen wurde ein hoher Standard für Nachhaltigkeit erreicht. Im laufenden Betrieb des Bau­werks wird ein Gross­teil der benötigten Energie umweltschonend durch Erd­sonden und eine Photovoltaik­anlage gewonnen. Auch die komplette Entwässerung des Gebäudes zeugt von Einfalls­reichtum: Sie findet in der Fassade statt. Das Regen­wasser läuft hier über alle Etagen ab – nach demselben Prinzip wie ein chinesischer Brunnen.

Die neue Qualität des Lernens

SQUARE soll eine innovative Denk- und Arbeits­stätte sein, die neue Arten des Lernens und der Interaktion zwischen Studierenden, Lehrenden und Personen aus der Praxis ermöglicht. Basierend auf einem didaktischen Konzept strebt die HSG damit eine neue Qualität des Lernens an, um Studierende im digitalen Zeit­alter bestmöglich auf ihre späteren beruflichen Aufgaben vorzubereiten. SQUARE ist als Öko­system für die weitere Entwicklung der Lern- und Lehr­kultur an der Universität St.Gallen zu verstehen.

Die transparente Fassade: leicht in der Wirkung, komplex in der Umsetzung

Bau­werke wie das HSG Learning Center prägen das Bild, das man hierzulande von der japanischen Architektur hat: transparent, offen, entmaterialisiert, fast schon ätherisch. Diese sichtbare Leichtigkeit ist allerdings nur mit komplexen technischen und planerischen Lösungen zu realisieren. Das beginnt bei der Architektur und geht über die Logistik bis hin zur äusserst anspruchsvollen Montage. Um beispielsweise die vom Architekten gewünschte optische Leichtigkeit zu erzeugen, arbeitete Aepli Metallbau mit raumhohen Fassaden­elementen aus Glas, die keine Brüstung aufweisen. Dies war nur eine von vielen Herausforderungen, wenn man die konsequente Trennung von Gebäude­struktur und Fassaden­haut und die Grösse der Fassaden­elemente sowie die fehlenden Brüstungs­bänder berücksichtigt. Insgesamt baute und montierte unser Team 448 Fassaden­elemente in 304 unterschiedlichen Ausführungen. Diese sind bei diesem Projekt allerdings nicht direkt miteinander verbunden – es gibt also weder einen Anfang noch ein Ende. Die sonst üblichen Zwischen­räume einer Brüstung, die eine Nachjustierung ermöglichen, existieren schlicht und einfach nicht. Was bedeutet, dass schon minimale Abweichungen genügen, damit das Ganze nicht passt.

«Von mir zu Hause blicke ich direkt auf die HSG. Und damit auf ein ausser­gewöhnliches Projekt, bei dem all das zusammenfliesst, was unsere Arbeit bei Aepli Metallbau ausmacht.» – Remo Felix, Projekt­leiter

«In der Ruhe liegt die Kraft»: Einst in die Welt gesetzt von Konfuzius, heute der Leit­gedanke von Remo Felix. Er hat nach seiner Ausbildung zum Schlosser und Monteur den Sprung zum Projekt­leiter gewagt und bewiesen, wie wertvoll seine gelassene Arbeits­weise an der Schnitt­stelle zwischen Architekten und Technikern ist. Dem Handwerk ist Remo allerdings an anderer Stelle treu geblieben: In seiner Freizeit experimentiert er gerne beim Kochen oder macht Autos wieder flott.

Facts

  • Bau­herrschaft: HSG Stiftung St.Gallen
  • General­unternehmung: HRS Real Estate AG, St.Gallen
  • Architekt: Sou Fujimoto Architects Tokyo/Paris (SFA Paris)
  • Lokaler Architekt: Burckhardt+Partner AG
  • Fassaden­planung: Emmer Pfenninger Partner AG, Münchenstein

Kennzahlen

  • AAC-Fassade, total 448 Elemente (inklusive Shadow­boxen)
  • Grösstes Element (Ecke): 3145mm x 4863mm
  • Normelement­grösse: 2375mm x 4863mm
  • 20 unterschiedliche Eingangs­türen
  • Glas­fläche aussen: ca. 3400m2
    • Ucw-Wert von 0.83 W/m2
    • g-Wert ca. 39%
    • LT-Wert ca. 62%

Leistungen von Aepli Metallbau

  • AAC-Fassade (AEPLI-AIR-Control®)
  • 448 Fassaden­elemente (304 verschiedene Ausführungen)
  • Eingangs­türen
  • Windfang Haupt­eingang mit automatischen Schiebe­türen
  • Aufbau Technik­geschoss mit Stahlbau
  • Dach­wasser der einzelnen Balkon­fläche in die Fassade integriert
  • Sockel in Glasfaser­beton
  • Diverse Trennwand­anschlüsse innen

Systeme von Jansen AG

  • Diverse Stahlbau-Sonder­anfertigungen

Kennzahlen

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