Der ETH Campus auf dem Hönggerberg ist seit seiner Gründung 1959 kontinuierlich gewachsen. Ein Zeuge dieses Prozesses ist das Gebäude HIF im westlichen Teil des Areals. Es wurde 1976 erbaut und dient seither Forschung und Lehre. Im Rahmen der Verdichtungsstrategie der ETH wurde der Bau, um ihn zukunftsfähig zu machen, jetzt umfassend saniert und erweitert. Dafür erhielt er unter anderem eine neue, innovative Hybridfassade von Aepli Metallbau. Das HIF Gebäude ist Teil eines der grössten Gebäudekomplexe auf dem Campus und beherbergt das Departement Bau, Umwelt und Geomatik. Es entstand nach dem Entwurf von Erik Lanter in Zusammenarbeit mit Max Ziegler. In den beinahe 50 Jahren seines Bestehens wurde es bisher nur marginal saniert. Damit seine Gebrauchstauglichkeit auch für die nächsten 30 bis 40 Jahre sichergestellt ist, mussten jetzt vor allem die Fassade und die Gebäudetechnik erneuert werden. Zusätzlich sollte weiterer Raum für die Forschung entstehen.
Den Wettbewerb zur Sanierung und Erweiterung des Gebäudes HIF gewann 2015 der Beitrag des Zürcher Büros Stücheli Architekten AG. Er überzeugte zum einen durch seine Integration in die Umgebung, zu der auch bisherige und neue Grünräume zählen. Zum anderen hob die Jury die besonders gute Fassadenlösung mit opaken Glas- und Fensterelementen heraus, die eine hohe Tageslichtverfügbarkeit sicherstellen sollte. Mehr Raum schufen die Architekten mit einem neuen Labortrakt, der als Verlängerung des bestehenden Baus erstellt wurde. Auf dessen Neubau folgte die Sanierung des Bestandsgebäudes. Um die beiden Gebäudeteile als Einheit wirken zu lassen, war vor allem eine schlüssige Fassadenplanung gefragt. Bei der völlig neu gestalteten Gebäudehülle agierte Aepli Metallbau als Generalunternehmer. Hierbei bestand die grösste Herausforderung darin, das technologisch Machbare mit einer ansprechenden Ästhetik und mit den Kosten in Einklang zu bringen.
In Zusammenarbeit mit unseren Projektpartnern von Blumer-Lehmann AG haben wir daraufhin eine innovative Hybrid-Elementfassade entwickelt. Für diese fertigten Blumer-Lehmann werksseitig Fassadenelemente aus isolierten Holzpaneelen vor. Aussen sind die Elemente mit Lisenen aus bronzefarbenen Aluminiumprofilen und mit dazwischen eingefügtem opakem Glas verkleidet. Die Elemente sind bis zu drei Stockwerke hoch und 2.6 m breit. Sie wurden inklusive eingesetzten Holz-Metall-Fenstern und Rafflamellenstoren bereits fertig montiert auf die Baustelle transportiert, wo sie fortlaufend am Gebäude verbaut wurden.
Mit der Hybridfassade konnten zwei Technologien und die jeweils stärksten Eigenschaften der Materialien miteinander kombiniert werden: Aussen Metall als Schutz vor Witterungseinflüssen und geeignet, um hohe mechanische Belastungen abzufangen. Raumseitig Holz für ein angenehmes Raumklima, eine positive CO2-Bilanz und ein natürliches Aussehen. Zusätzlich wurde auf 2990 m2 die Variante Aluminium-Elementfassade eingesetzt. Diese Fassadenelemente wurden in Bereichen mit direkter Sonneneinstrahlung mit nicht sichtbaren Solarzellen bestückt. Für das einheitliche Erscheinungsbild wurden die opaken Gläser beim ganzen Gebäude als farbig changierende Version auf Basis der Kromatix-Technologie ausgeführt. Das farbbehandelte Glas ist für Solarenergieanwendungen mit Photovoltaik-Paneelen optimiert.
Durch die umgesetzten Elementfassaden können die Effizienz gesteigert, Energie eingespart und der CO2-Fussabdruck reduziert werden. Unter anderem aufgrund der Fassadenlösung wurde das Gebäude für die Standards Minergie-ECO®, SGNI-Gold und Gutes Innenraumklima® zertifiziert. Die Vorproduktion der Fassadenelemente ermöglichte zudem eine hohe Qualitäts-, Kosten- und Terminsicherheit. Damit erfüllt die neue Lösung die Grundgedanken der Architekten, die Innovationskraft und Vorbildfunktion der ETH im Bereich Nachhaltigkeit widerzuspiegeln sowie Alt- und Neubau in hoher gestalterischer Qualität als Einheit zu verbinden.
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