Die Alfred-Escher-Strasse in Zürich präsentiert sich so vielfältig wie die Stadt selbst – Geschäftshäuser neben Wohn bauten; riesige Verwaltungsgebäude Tür an Tür mit Villen. Dazu als spezieller Fremdkörper der 70er-Jahre-Bau der Zürich Versicherung. Der sich dank der Fassade von Aepli Metallbau kürzlich zum Schmuckstück entwickelt hat.
Meist mit hochwertigen Steinmaterialien verkleidet, fügen sich die Verwaltungsgebäude aus dem letzten Jahrhundert in das Gesamtbild der verputzten Wohnhäuser und Villen der Strasse ein. Einzig der Zürich Versicherung-Bau kümmerte sich mit seiner Glas-Metall-Fassade nicht um die Eingliederung. Dies änderten die pool Architekten (Zürich) grundlegend – mit ihrer gelungenen neuen Positionierung der Gebäudehülle.
Ein Sanierungsfall, der zum Glücksfall wurde – statt der Glas-Metall-Fassade aus den 70ern gaben die pool Architekten dem Gebäude mit einer neuen «Stein-Metall-Vorhang-Fassade» ein hochattraktives Antlitz. Die von spiegelndem Glas und edlem Naturstein geprägte Hülle sowie die Konstruktion aus Aluminiumelementen, die mit schweren Kalksteinplatten beplankt sind, überzeugt aber bei Weitem nicht nur optisch. Sondern sie ist auch ein technisches Meisterwerk, das sowohl von den Aepli Metallbau-Profis als auch von den Lieferanten der Profilsysteme maximalen Innovationsgeist erforderte. Beispielsweise wurden zur Fixierung der gewichtigen Steine (mittels einer Steinaufhängung aus Chromnickelstahl-Konsolen) neue, isolierte Objektprofile aus Aluminium entwickelt.
Bereits der Grundriss des Gebäudes wies derart viele Ecken und Kanten auf, dass nur eine Konstruktion mit unterschiedlich grossen Element-Bauteilen infrage kam, was einen überdurchschnittlichen Planungsaufwand erforderte. Wie bei den meisten Sanierungsobjekten aus den 60er- und 70er-Jahren war auch hier eine sorgfältige Sondierung für die Ermittlung der Masse (mit 80 % bis 90 % Genauigkeit) notwendig; und eine nicht vorhersehbare Asbest-Problematik führte zu zeitlichen Verzögerungen. Doch einiges an Zeit konnte Aepli Metallbau durch intelligent durchdachte Arbeitsabläufe aufholen. Beispielsweise wurde mit den modernen Produktionsmöglichkeiten am Standort Gossau ein hoher Vorfertigungsgrad erzielt; die Elemente wurden meist bereits dort mit den Steinen besetzt und mit Chromnickelstahl-Konsolen befestigt.
Fassadenbau auf Topniveau bedeutet auch neues Denken bei der Logistik. Bei diesem Objekt war sicherzustellen, dass die richtigen Elemente exakt zur richtigen Zeit am richtigen Ort eintreffen. Aepli Metallbau musste daher 370 Elemente mit einem Gewicht von je 1,3 bis 1,5 Tonnen nach und durch Zürich befördern. Bei maximal acht Elementen pro Lastwagenladung keine einfache Aufgabe, die auch nach Sondertransporten und Alternativ-Routen verlangte. Denn ab einer Gesamthöhe von 4,20 m pro Fassadenelement war es nicht mehr möglich, die Zürcher Tunnels zu durchfahren.
Damit die Fassade den hohen ästhetischen Ansprüchen der Architekten entspricht, schufen diese – im CAD-Zeitalter absolut unüblich – ein handgefertigtes 3D-Modell als massstabsgetreue Orientierung. Und zusätzlich noch ein 1:2-Muster eines Fassadenelements aus Sagex. Genauso pragmatisch und zugleich kreativ gingen pool Architekten bei der harmonischen Eingliederung des Bauwerks in die bestehende Umgebung vor. So gibt die neue, mineralische Vorhangfassade dem Gebäude einen ruhigen, zurückhaltenden Ausdruck und macht das stark gegliederte Volumen klarer lesbar. Die tektonisch fein versetzten Kalksteinplatten bilden eine flächig gespannte Haut über den ganzen Gebäudekörper und die grosszügigen, nahezu quadratischen Öffnungen rhythmisieren die ganze Fassade im halben Stützenraster – unterstützt durch vertikale Lisenen im gleichen Raster. Diese Öffnungen bestehen aus Festverglasungen mit mittiger Anschlussmöglichkeit für Büroeinteilungen. Im Gebäudeinneren sind gerahmte Öffnungen entstanden, die auch bei der Nutzung als Grossraum einen wohnlichen Filter nach aussen bilden.
«Die Umsetzung einer Steinfassade war absolutes Neuland. Ein faszinierendes Naturprodukt, das unseren Horizont deutlich erweitert hat.» – Ralph Hubmann, Aepli Metallbau Projektleiter
Ralph Hubmann und das Material Stein – fast schon eine emotionale Verbindung. Denn der langjährige Aepli Metallbau Projektleiter stammt aus dem Appenzellerland und bringt daher eine besondere Beziehung zum berühmten Säntis mit. Ebenfalls in Stein gemeisselt ist eine besondere Eigenschaft, die Ralph Hubmann auszeichnet: Er will sich einer Sache stets zu «mindestens» 200% sicher sein. Und kontrolliert deshalb lieber alles zu viel als zu wenig.
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